Fensterdämmung ist ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Komponenten, die alle zu einem optimalen Wärmeverlustverhalten beitragen. Neben dem bekannten Uw-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient für das gesamte Fenster) spielen auch die Uf- und Ug-Werte eine zentrale Rolle. Diese beschreiben jeweils den Wärmeverlust des Fensterrahmens und der Verglasung und sind wichtig, um die Gesamtleistung eines Fensters zu bewerten. Im Folgenden erfahren Sie, was Uf-, Ug- und Uw-Wert bedeuten und wie diese zusammenwirken.
Was ist der Uf-Wert?
Der Uf-Wert beschreibt den Wärmedurchgangskoeffizienten des Fensterrahmens (f für „frame“). Dieser Wert gibt an, wie viel Wärme durch den Rahmen verloren geht. Rahmenmaterialien unterscheiden sich stark in ihrer Dämmwirkung, was den Uf-Wert beeinflusst
- Kunststoffrahmen: In der Regel niedriger Uf-Wert (gut gedämmt).
- Holzrahmen: Ebenfalls niedriger Uf-Wert und natürliche Dämmwirkung.
- Aluminiumrahmen: Häufig höherer Uf-Wert, da Aluminium eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Aluminiumrahmen müssen oft thermisch getrennt oder mit speziellen Dämmstoffen ausgestattet werden, um den Uf-Wert zu verbessern.
Ein niedriger Uf-Wert ist besonders wichtig, da Fensterrahmen eine große Fläche des Fensters einnehmen und so stark zum Gesamt-U-Wert (Uw-Wert) beitragen.
Was ist der Ug-Wert?
Der Ug-Wert bezieht sich auf den Wärmedurchgangskoeffizienten der Verglasung (g für „glass“). Er gibt an, wie gut die Scheiben Wärmeverluste verhindern. Moderne Fensterverglasungen haben meist eine Doppel- oder Dreifachverglasung mit speziellen Beschichtungen, die den Ug-Wert senken.
- Doppelverglasung: Typische Ug-Werte liegen bei etwa 1,0 bis 1,3 W/m²K.
- Dreifachverglasung: Bietet eine noch bessere Dämmwirkung und hat Ug-Werte von etwa 0,5 bis 0,7 W/m²K.
Zusätzlich wird bei modernen Fenstern oft Edelgas (wie Argon oder Krypton) zwischen den Scheiben verwendet, da es weniger Wärme leitet als Luft und den Ug-Wert weiter senkt.
Ein niedriger Ug-Wert bedeutet, dass weniger Wärme durch die Scheibe entweicht, was besonders in kalten Monaten wichtig ist, um Heizkosten zu reduzieren.
Wie ergibt sich der Uw-Wert?
Der Uw-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient des gesamten Fensters (w für „window“) und umfasst somit sowohl den Rahmen (Uf-Wert) als auch die Verglasung (Ug-Wert). Er zeigt, wie gut das gesamte Fenster gegen Wärmeverluste isoliert ist und wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) gemessen.
Um den Uw-Wert zu berechnen, werden Uf- und Ug-Wert in Relation zur Fläche des Rahmens und der Fläche der Verglasung gesetzt. Zusätzlich wird der Einfluss der Warme Kante berücksichtigt, also der Abstandshalter zwischen den Glasscheiben, der ebenfalls die Dämmwirkung beeinflusst. Die allgemeine Formel zur Berechnung des Uw-Werts lautet:
- Uf: U-Wert des Rahmens
- Af: Fläche des Rahmens
- Ug: U-Wert der Verglasung
- Ag: Fläche der Verglasung
- Δψ: Korrekturwert für die Warme Kante (zwischen Glas und Rahmen)
Alternativ:
Die 70/30-Regel ist eine vereinfachte Methode zur groben Berechnung des Uw-Werts eines Fensters. Sie geht davon aus, dass die Verglasung etwa 70 % und der Rahmen etwa 30 % der gesamten Fensterfläche ausmachen. Um den Uw-Wert zu ermitteln, werden der Uf-Wert des Rahmens und der Ug-Wert der Verglasung entsprechend gewichtet und addiert. Diese Faustregel bietet eine gute Orientierung bei der Auswahl von Fenstern mit optimaler Wärmedämmung.
Fazit: Warum ist der U-Wert so wichtig?
Der Uw-Wert gibt einen umfassenden Überblick über die Wärmedämmeigenschaften des gesamten Fensters und hilft dabei, die Energieeffizienz einzuschätzen. Ein niedriger Uw-Wert sorgt dafür, dass möglichst wenig Wärme verloren geht, was sowohl Heizkosten senkt als auch für ein angenehmes Wohnklima sorgt. Bei der Auswahl neuer Fenster sollten Sie daher immer auf einen möglichst niedrigen Uw-Wert achten, idealerweise unter 1,0 W/m²K für moderne Standards und 0,8 W/m²K für Passivhäuser.
Indem Sie auf den richtigen Uw-Wert achten und die Zusammensetzung von Uf- und Ug-Werten beachten, stellen Sie sicher, dass Ihr Zuhause optimal gedämmt ist und langfristig Energiekosten spart.
FAQ
Der Uw-Wert beschreibt die Wärmedämmung des gesamten Fensters, einschließlich Rahmen und Verglasung. Der Uf-Wert bezieht sich nur auf den Wärmedurchgangskoeffizienten des Rahmens, während der Ug-Wert die Wärmedämmung der Verglasung beschreibt.
Ein niedriger Uw-Wert bedeutet, dass das Fenster gut isoliert ist und wenig Wärme nach außen verliert. Dadurch können Heizkosten gesenkt und das Raumklima verbessert werden.
Der Uw-Wert wird durch die Kombination der Uf- und Ug-Werte berechnet, wobei auch die Flächenanteile von Rahmen und Verglasung einbezogen werden. Eine grobe Annäherung kann durch die 70/30-Regel erfolgen, bei der die Verglasung 70 % und der Rahmen 30 % der Fensterfläche ausmachen.
Kunststoff- und Holzrahmen haben in der Regel niedrigere Uf-Werte und sind somit besser isolierend als Aluminiumrahmen. Aluminiumrahmen benötigen häufig zusätzliche Dämmmaßnahmen, um einen ähnlich niedrigen Uf-Wert zu erreichen.
Ja, in Deutschland fördert die KfW energetische Maßnahmen, einschließlich des Austauschs alter Fenster gegen energieeffiziente Varianten mit niedrigen Uw-Werten. Diese Förderungen reduzieren die Investitionskosten und unterstützen Sie dabei, Ihr Gebäude energieeffizienter zu gestalten.